Sie befinden sich hier:

Zentrum für Innere Medizin wird komplettiert

Neue Klinik für Innere Medizin, Pneumologie im Marienhospital Aachen eröffnet im Frühjahr 2019

Chefarzt Prof. Dr. med. Markus Gatzen, Chefarzt Dr. med. Thorsten Winters und  Chefarzt PD Dr. med. Tudor C. Pörner bilden das Zentrum für Innere Medizin im Marienhospital Aachen (v.l.n.r.).
Chefarzt Prof. Dr. med. Markus Gatzen, Chefarzt Dr. med. Thorsten Winters und Chefarzt PD Dr. med. Tudor C. Pörner bilden das Zentrum für Innere Medizin im Marienhospital Aachen (v.l.n.r.).

Die Spezialisierung im Fachgebiet der Inneren Medizin hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Vor diesem Hintergrund hat das Marienhospital Aachen die strategische Entscheidung getroffen, die internistischen Kompetenzen zukünftig auf drei medizinische Säulen zu stellen. Neben der seit vielen Jahren etablierten Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Stoffwechselerkrankungen (insbesondere Diabetologie) unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Markus Gatzen sollen zukünftig die beiden Schwerpunkte der Kardiologie und der Pneumologie im Marienhospital Aachen als eigene Kliniken unter dem gemeinsamen Dach des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) etabliert werden. Im Oktober 2017 wurde mit der Gründung der Klinik für Innere Medizin, Kardiologie von Chefarzt PD Dr. med. Tudor C. Pörner der erste Schritt in diese Richtung getätigt. Im Frühjahr 2019 folgt nun der zweite Schritt mit der Gründung der Klinik für Innere Medizin, Pneumologie unter der Leitung des frisch berufenen Chefarztes Dr. med. Thorsten Winters.

„Die Medizinische Klinik hat früher und bis zuletzt die verschiedenen internistischen Schwerpunkte umfänglich angeboten, jedoch ohne eine spezialisierte kardiologische und pneumologische Versorgung“, unterstreicht Benjamin Michael Koch (Vorstand der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen). „Wir haben auch in der Vergangenheit natürlich die gesamte Bandbreite internistischer Krankheitsbilder in unserem Hause abgebildet, doch ausschließlich die Gastroenterologie bot eine ausgewiesene Spezialisierung für unsere Patienten. Unsere Entscheidung, ein Zentrum für Innere Medizin mit einer Kardiologie, Gastroenterologie und Pneumologie aufzubauen, ist für ein Krankenhaus unserer Größe und Versorgungsstufe langfristig unabdingbar, da wir unseren Patientinnen und Patienten eine breite, spezialisierte und immer auf dem neuesten Stand der medizinischen Entwicklung stehende internistische Versorgung zukommen lassen möchten“, betont der Vorstand.

Auf der einen Seite bringt das ZIM dem Marienhospital eine maximale Spezialisierung aber gleichzeitig auch den engen interdisziplinären Austausch. Denn gerade hochbetagte Patienten sind häufig multimorbide und da ist es für den Genesungsprozess wichtig, dass alle Fachrichtungen in der Diagnostik und Therapie eng verzahnt zusammenarbeiten.

„Um ein Zentrum neu aufzubauen, braucht es in erster Linie gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei ist mir wichtig zu betonen, dass eine gute medizinische Versorgung natürlich nie alleine von drei Chefärzten getragen werden kann, sondern dahinter ein großes Team von sehr engagierten Kolleginnen und Kollegen steht“, lobt Benjamin Michael Koch. „Sei es aus dem ärztlichen, pflegerischen oder administrativen Bereich. An dieser Stelle möchte ich mich ganz explizit für deren tägliches Engagement bedanken.“

Dr. med. Thorsten Winters zum Chefarzt gewählt

Im Zuge des Auswahlverfahrens zum neuen Chefarzt der Klinik für Pneumologie gab es erfreulicherweise einige sehr gute Bewerber. Die Entscheidung für Dr. med. Thorsten Winters fiel aufgrund seiner ausgezeichneten fachlichen Ausbildung, die er unter anderem in der Lungenklinik in Merheim, einem der größten Lungenzentren in Deutschland, erworben hat. „Neben der Fachlichkeit haben wir Herrn Dr. Winters als sehr empathischen und engagierten jungen Mediziner kennengelernt, der zuletzt als Leitender Oberarzt zusammen mit seinem derzeitigen Chef Dr. Alexander Prickartz die anerkannte Pneumologische Klinik im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis in Köln aufgebaut hat“, berichtet Monsignore Heribert August (Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung). „Diese genießt in der Region einen sehr guten Ruf. Dr. Winters weiß folglich, wie man eine Klinik aufbaut und welche Prioritäten zu welchem Zeitpunkt gesetzt werden müssen“, so Msgr. August.

Dr. med. Thorsten Winters ist Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und ist seit 2015 in den Malteserkrankenhäusern Köln und Bonn beschäftigt, zunächst als Oberarzt, später dann als Leitender Oberarzt der Pneumologie. Zu seinen medizinischen Schwerpunkten gehören insbesondere die
interventionelle Bronchoskopie und die ultraschallgesteuerte Anlage von Thoraxdrainagen/Punktion von thorakalen Raumforderungen.

Last but not least überzeugt der neue Chefarzt neben seiner fachlichen Expertise auch durch sein sympathisches und charismatisches Auftreten, den empathischen Umgang mit seinen Patienten und sein humorvolles und authentisches Wesen.

Dr. Winters ist 41 Jahre alt und lebt mit seiner Frau und den beiden kleinen Söhnen Aaron und Joscho derzeit noch in Hürth. Der gebürtige Würselener freut sich aber sehr, mit seiner Familie bald wieder in seine alte Heimatregion zurückzukehren.

 

Dr. med. Thorsten Winters
Dr. med. Thorsten Winters

Dr. med. Thorsten Winters im Gespräch

Sehr geehrter Herr Dr. Winters, was bedeutet Ihnen die Wahl zum Chefarzt in doch noch recht jungen Jahren ganz persönlich?

Schon Hermann Hesse wusste: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ und so ist es auch für mich. Obwohl ich eine gute Klinik mit einem tollen Team verlasse, freue ich mich doch sehr auf den Neubeginn in meiner alten Heimat. Und die Chefarztposition ist natürlich auch ein toller Karriereschritt. Mit Prof. Gatzen und Dr. Pörner habe ich im Zentrum für Innere Medizin zwei sehr nette internistische Kollegen gewonnen, die mich herzlich begrüßt haben und der Zusammenarbeit ebenso wie ich erwartungsfroh entgegen sehen. Wir werden uns fachlich sicher hervorragend ergänzen.

Welches Leistungsspektrum bieten Sie in Ihrer neuen Klinik an?

Die Diversifizierung und Spezialisierung in der Medizin ist eine Entwicklung, die nicht versäumt werden darf. Denn die einzelnen Fachgebiete gewinnen mit dem medizinischen Fortschritt zunehmend an Komplexität. Ich freue mich sehr, dass ich die Fachabteilung für Pneumologie aufbauen darf und bedanke mich für das Vertrauen, das mir alle Beteiligten entgegenbringen. Im Marienhospital Aachen werden schon seit jeher viele pneumologische Patienten behandelt. Als pneumologischer Facharzt kann ich nun noch mehr in die Tiefe gehen. Neben den klassischen Lungenerkrankungen wie Lungenentzündungen oder Asthma bronchiale gibt es gerade bei den chronischen Atemwegserkrankungen wie der COPD mit muskulärer Erschöpfung eine demografisch bedingte Zunahme. Hier möchte ich gerne die Einleitung einer nichtinvasiven Heimbeatmung (NIV) als neuen Schwerpunkt etablieren. Hiermit kann man vielen Patienten mit wenig Aufwand gut helfen.

Ausbauen möchte ich ferner die Diagnostik und Therapie des Lungenkarzinoms, die Abklärung von Lungenrundherden sowie die Diagnostik von Raumforderungen des Mittelfells (Mediastinum). Die Diagnostik ist hier teilweise recht diffizil. Entlang der großen Atemwege gibt es bestimmte Lymphknotenstationen oder Raumforderungen, die man nur mit einem speziellen Bronchoskop durch eine ultraschallgesteuerte Feinnadelbiopsie erreichen und feingeweblich untersuchen kann (EBUS-TBNA). Dies ist u.a. für die Ausbreitungsdiagnostik von Lungenkarzinomen oder zum Ausschluss maligner Lymphome von Bedeutung. Die Technik der starren Bronchoskopie, die ich in Merheim erlernt und in den letzten Jahren im Malteserkrankenhaus weiter vertieft habe, ist hierbei aus Gründen der Untersuchungsqualität von Vorteil. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung in Vollnarkose, wobei der Operateur ein starres Rohr als Arbeitskanal in die Luftröhre einführt. Das sichere Beherrschen dieser Technik ist aber nicht nur in der Diagnostik notwendig. Über die starre Bronchoskopie kann der Operateur auch Lungenblutungen stoppen, Fremdkörper entfernen, Tumoren abtragen oder endobronchiale Stents einlegen. Letzteres ist gelegentlich bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen erforderlich. Bestimmte Herde sind allerdings nicht bronchoskopisch erreichbar. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Radiologen oder dem Chirurgen gefragt, da bestimmte Gewebeproben entweder im Rahmen einer CT-gesteuerten Punktion erfolgen müssen oder durch eine operative Biopsie.

Welche Philosophie zeichnet Sie als Mediziner aus?

Obwohl die Pneumologie mein Schwerpunktgebiet ist, sehe ich mich immer noch als Internisten. Ich mag die tägliche Arbeit am Patienten und mir liegt eine offene Kommunikation am Herzen. Auch wenn die Innere Medizin immer mehr an Komplexität gewinnt, halte ich es für wichtig, gelegentlich über den Tellerrand des eigenen Fachgebietes zu schauen. Nur so hat man eine Chance, den Menschen als Ganzes zu betrachten. Hinter vielen Symptomen – wie beispielsweise „Luftnot“ – stecken häufig Probleme der Lunge und des Herzens gleichermaßen. Nur im Team werden wir unseren Patienten gerecht. Besonders wichtig ist mir daher, dass die Diagnostik und Therapiefindung immer eine Teamleistung ist, die gemeinsam erfolgen muss. Mein persönliches Ziel ist stets, für jeden Patienten eine möglichst individuelle Therapielinie zu finden, die sowohl seinem Allgemeinzustand gerecht wird als auch den Wünschen des Patienten und seiner Angehörigen.