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Tradition trifft Moderne

Als ältestes Krankenhaus Aachens feiert das Marienhospital 170-jähriges Gründungsjubiläum und realisiert aktuell die größten Modernisierungsmaßnahmen seiner Geschichte

Die Katholische Stiftung Marienhospital Aachen feiert in diesem Monat ihr 170-jähriges Gründungsjubiläum. Was am 11. September 1850 mit einer Unterschrift von König Friedrich Ludwig Wilhelm IV. im Schloss Sanssouci zu Potsdam begann, als die Stiftung rechtswirksam in Kraft trat, ist 170 Jahre später eine hochmoderne Gesundheitsinstitution mit dem Herzstück Marienhospital Aachen als ältestes Krankenhaus der Stadt (Eröffnung 1853), einem Zentrum für Gesundheitsförderung – ZGF, einer Elternschule, mobilen Pflege- und Palliativdiensten, Seniorenzentren, Tagespflegehäusern und Arztpraxen. Die Stiftung kümmert sich seit jeher voller Empathie, Fürsorge und Kompetenz um die ihr anvertrauten Menschen - von der Geburt bis zu einem humanen Sterben. Im Jahr 1850 stand die Bekämpfung der Cholera-Epidemie durch die Armen-Schwestern vom Orden des Heiligen Franziskus im Mittelpunkt des karitativen Handelns. Der Aachener Orden ist dem Haus bis heute treu verbunden und die letzte verbliebene Ordensschwester des früheren Konvents Susanne Maria kümmert sich noch täglich voller Hingabe und Herzblut um unsere Patienten.

Die darauffolgenden Jahrzehnte seit der Gründung im Jahr 1850 waren geprägt von einer traditionsreichen Entwicklung, die jedoch stets moderne und innovative Konzepte in den Blick nahm – und das bis heute. Ein Blick aus dem Fenster des Marienhospitals reicht, um zu sehen, dass sich Großes bewegt: Die Katholische Stiftung Marienhospital Aachen steht vor der größten Modernisierungsmaßnahme ihrer Geschichte und stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Aktuell werden große Bauprojekte umgesetzt. Den Grund dafür erläutert Benjamin Michael Koch (Vorstand der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen): „Wir haben uns in den vergangenen Jahren in großen Schritten weiterentwickelt und neue Schwerpunkte etabliert und das medizinische Leistungsangebot ausgeweitet, um dadurch eine optimale Versorgung der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Von einem Grund- und Regelversorger haben wir uns auf das Niveau eines sogenannten Schwerpunktversorgers entwickelt und das bedeutet, dass wir zusätzlich zu den ganz allgemeinen Krankheitsbildern, die jedes Krankenhaus anbietet, nun auch einige Schwerpunkte mit hohem Spezialisierungscharakter vorweisen können“, freut sich der Vorstand.

Neben baulichen Maßnahmen wie der Errichtung des Ambulanten Operationszentrums (AOZ) oder des Herzkatheterlabors war insbesondere die strategische Entscheidung der Aufteilung der ehemaligen Medizinischen Klinik in die drei Schwerpunkte Gastroenterologie, Kardiologie/Rhythmologie und Pneumologie als eigenständige Kliniken ein Meilenstein. „Im Zuge der Umsetzung dieser strategischen Entscheidungen sind in den letzten Jahren bereits umfangreiche Investitionen, insbesondere in die Medizintechnik, erfolgt. Nun kommen wir aber immer öfter an Kapazitätsgrenzen und müssen deshalb etwas an unserer baulichen Situation tun“, unterstreicht Benjamin Michael Koch.

Das Ziel ist es, die Unterbringungsqualität für die Patientinnen und Patienten und die Arbeitsbedingungen in der stationären Patientenversorgung für alle Mitarbeitenden in den kommenden vier Jahren zu erhöhen und sukzessive weiter zu entwickeln. Aus diesem Grund entsteht in den nächsten Monaten in einem ersten Schritt im Innenparkbereich des Marienhospitals Aachen der Neubau eines zweigeschossigen Bettenhauses. Der Baufortschritt ist hier bereits deutlich sichtbar (www.marienhospital.de/bautagebuch). In diesem Bettenhaus werden zwei Wahlleistungsstationen mit insgesamt 78 Betten entstehen.

„Nach Abschluss der Neubaumaßnahme haben wir die Möglichkeit, Schritt für Schritt alle weiteren Stationen zu renovieren. Dies ist in der aktuellen Situation, im laufenden Betrieb, nur sehr eingeschränkt und oberflächlich möglich, da uns Ausweichkapazitäten für die wirkliche Kernsanierung von Stationen fehlen. Durch die Neubaumaßnahme werden wir diese Ausweichkapazitäten bekommen“, betont der Vorstand.

Darüber hinaus wird schon Ende dieses Jahres ein neues Hybridlabor eröffnet. Hierbei handelt es sich um eine Art Operationssaal, der mit bildgebenden Anlagen wie beispielsweise Angiographie, CT oder MRT ausgestattet ist. Diese bildgebenden Verfahren ermöglichen minimalinvasive Eingriffe. Inhaltlich werden im Hybridlabor die Eingriffe der Kardiologie und Rhythmologie sowie der Gefäßchirurgie und interventionellen Radiologie stattfinden.

Nach dem Ausblick in die nahe Zukunft, blickt der Vorstand noch einmal zurück auf die Erfolgsgeschichte der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen: „Was mit der Lebensrettung von Cholera-Erkrankten vor 170 Jahren begann, ist heute eine sehr angesehene Gesundheits- und Dienstleistungseinrichtung, die sich jährlich um die Gesundheit und das Wohlbefinden von mehr als 50.000 Menschen kümmert“, resümiert Benjamin Michael Koch erfreut. „Da wir aufgrund der aktuellen Corona-Situation leider kein großes Jubiläumsfest feiern können, wünschen wir uns sehr, dass wir dieses mit unseren Burtscheider Nachbarn anlässlich des 175-jährigen Bestehens im Jahr 2025 nachholen können.“