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Storchenpost: Hör´mal, wer da (p) klappert

Professionalität und Menschlichkeit für eine menschenwürdige Geburtshilfe

Anja Salmassi

Leitende Hebamme
Anja Salmassi

  • Bereichsleiterin Pflege

Teil 7 (oder Klapp(e) r 7

Ina May Gaskin wird als die „berühmteste Hebamme der Welt“ bezeichnet. 1940 geboren, war Gaskin in ihrem Land eine Pionierin, als sie 1971 in ihrer Heimatstadt in Tennessee/USA „The Farm Midwifery Center“ ein erstes außerklinisches (Haus-) Geburtshilfezentrum gründete. Sie setzte sich damals für eine selbstbestimmte natürliche Geburt ein, bei der Familie und Freunde anwesend sind und die Geburt aktiv begleiten und mitgestalten. Das war neu in den USA und ihr Wirken sollte nachfolgend Geburtshilfe international beeinflussen.
Ina May Gaskin ist in Geburtshilfekreisen (Hebammen und Mediziner) eine fachkundig hochanerkannte und sehr respektierte Persönlichkeit. Sie beeinflusst entscheidend die Hebammenausbildung, denn u.a. sind von ihr entwickelte Praktiken Lehrinhalt. So beispielsweise das „Manöver nach Gaskin“, ein geburtshilflich geburtsfördernder Positionswechsel der Gebärenden von der Rückenlage in den Vierfüßlerstand, um die Schultern des Babys vom mütterlichen Becken zu lösen. Und erstmalig in der Geschichte wurde eine geburtshilfliche Stellung nach einer Hebamme benannt. Zudem ist sie erfolgreiche Autorin zahlreicher Werke zu Geburt, Stillen und Hebammenwesen und sie hielt schon unzählige Vorträge in der ganzen Welt vor Hebammen, Medizinern, werdenden Eltern oder Gesundheitspolitikern über die Bedeutung des Hebammenwesens. Ihre Botschaft ist wichtig, nämlich das Wissen zu bewahren, was beim natürlichen Geburtsvorgang geschieht und die Art und Weise, wie Frauen auch ohne technische Eingriffe gebären können.
Ina May Gaskin erhielt 2011 als erste Hebamme den Alternativen Nobelpreis, die Würdigung dafür, „dass sie Geburtsmethoden lehre und verbreite, die die Frauen in den Mittelpunkt stelle und die körperliche wie geistige Gesundheit von Mutter und Kind fördere“.
Ein Zitat von Ina May Gaskin lautet: „Eine Gesellschaft, die ihren Müttern und dem Vorgang der Geburt einen geringen Wert beimisst, wird unter einer Reihe schlechter Folgen leiden. Gute Anfänge machen einen positiven Unterschied in der Welt und deshalb ist es aller Mühe wert, wenn wir Müttern und Säuglingen die bestmögliche Fürsorge in dieser enorm richtungsgebenden Lebensphase angedeihen lassen.“

In diesem Sinne herzlichst Anja Salmassi

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