Storchenpost: Hör´ mal, wer da (p) klappert
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
Teil 17 (oder Klapp(e) r 17
Nun stehen wir da im Dezember und fragen uns mit Blick auf Weihnachten vielleicht: Werden Orgelklänge anders klingen? Werden Engelchöre anders singen?
Wir schauen auf ein Jahr zurück, das wir so wohl nicht erwartet haben. Inzwischen steht das „Wort des Jahres“ fest: Corona-Pandemie.
Wir erinnern uns, dass die WHO zu Jahresbeginn 2020 zum Internationalen Jahr der Pflegenden und Hebammen ausgerufen hat. In diesem Jahr sollten „speziell die unzähligen Männer und Frauen, die tagtäglich ihre Arbeit von unschätzbar hohem Wert für das Leben, die Gesunderhaltung und -förderung sowie die Gesundheitsversorgung der Bevölkerungen überall auf der Welt leisten, höchste Aufmerksamkeit und Würdigung“ erfahren. Wie brutal diese „Aufmerksamkeit“ werden sollte ahnten wir alle nicht. Ist eine neue Ära angebrochen, was Bedeutung und Wert von Pflegen und Geburtshilfe auf dem Weg zu universeller Gesundheitsversorgung betrifft? Die Würdigung dafür ist sozusagen ein „laufendes Verfahren“ (gesundheitspolitisch und gesellschaftlich) und das Ende noch offen.
Die vielen Lichter brennen in diesen Wochen im Außen nicht nur leuchtend am Adventskranz, an den Häusern und in den Straßen. Besonders in der jetzigen Krise brennt symbolisch ein Licht in jedem von uns: Ein Licht der Verletzlichkeit, der Sorge und Angst, der Trauer, des Stillstehens und des Verzichts. Es brennt ein Licht der Sehnsucht, Hoffnung, Geduld und Besinnung sowie ein Licht der Fürsorge, der Verantwortung und des Zusammenhalts. Es brennt ebenso ein Licht der Stärke, der Kreativität und nicht zuletzt ein Licht der Liebe und auch der Freude.
Die eine besondere Liebe und Freude mit einem klaren Ja zum Leben, nämlich die Geburt eines Kindes, mussten wir seit Corona in der Geburtshilfe als auch besonders die Schwangeren und werdenden Eltern selbst mit einigen Herausforderungen meistern. Doch auch in diesem monatelangen Ausnahmezustand haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, allen bei uns geborenen Kindern wie auch sonst immer einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Auch wenn sich werdende Eltern von manchen Vorstellungen, die sie sich rund um die Geburt ihres Kindes gemacht haben, verabschieden mussten (besonders im April), gab es durchaus nicht nur Schattenseiten, sondern die vielen zauberhaften Momente, die Geburtshilfe so besonders machen. Wir danken all unseren schwangeren Frauen, Paaren, Müttern und Vätern für ihre Liebe und Trost, den auch sie uns zurückgeben, ihre Dankbarkeit und ihr Vertrauen, das sie uns schenkten, ihrem Baby in möglichster Normalität auf die Welt zu helfen. Ich finde, das ist uns gemeinsam richtig gut gelungen!
Das Leben ist kostbar und Gesundheit ein großer Reichtum. Wir halten zusammen und sehen ein Licht am Ende des Tunnels!
In diesem Sinne wünschen wir von der Geburtshilfe allen Menschen neben Zuversicht und Energie wohltuende Stunden im Advent sowie eine ruhige, schöne Weihnachtszeit!
Herzlichst Ihre Anja Salmassi