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Storchenpost: Hör´ mal, wer da (p) klappert

Am liebsten natürlich – ist doch klar!

Anja Salmassi

Leitende Hebamme
Anja Salmassi

  • Bereichsleiterin Pflege
Teil 12 (oder Klapp(e) r 12

Wir fördern die physiologische Geburt! Man meint, das ist (k)eine Selbstverständlichkeit?!
Obwohl Schwangerschaft und Geburt natürliche Vorgänge sind, ist in unserer Gesellschaft diese Lebensphase von Frauen mit vielen Ängsten und Unsicherheiten behaftet. Warum ist das so? Ist uns inzwischen ein wichtiger Urinstinkt verloren gegangen?
Dabei weiß man doch sogar, dass rund um die Geburt Angst kein guter Mitspieler ist, ja Angst sogar eine Menge Komplikationen auslöst. In wissenschaftlichen Fachkreisen ist es längst belegt, dass sogenannte Interventionen wie z.B. ein Zuviel an Technik, medizinischen Eingriffen, Störungen und (nicht selten falschen) Verdachtsdiagnosen bei -wohlgemerkt- gesunden Frauen mit gesunder Schwangerschaft und „normalem“ Geburtsverlauf nur illusorisch zu besseren Ergebnissen führen. Das Gegenteil ist der Fall! In den meisten Ländern werden deshalb schon lange z.B. zu viele Kaiserschnitte gemacht. Diese können wiederum weitere gesundheitliche Nachteile im Leben von Mutter und Kind nach sich ziehen, von dessen Ausmaßen wir wahrscheinlich noch nicht alles wissen.
Darum ist es umso sinnvoller und unsere Pflicht, Frauen grundsätzlich in ihrem Selbstvertrauen zu stärken und darin zu unterstützen, sich mit- und eigenverantwortlich aktiv an allen Geburtsprozessen zu beteiligen.
An dieser Stelle setzt unsere Elternschule „Öcher Domstadtkinder“ an. Hier bieten wir zum Beispiel mit der Hebammensprechstunde und vielen weiteren Angeboten Beratungs- und Kursmodule für werdende Mütter/Eltern an, um schließlich der zentralen Aufgabe – nämlich einer frauenzentrierten Betreuung und der Gesundheitsförderung – nachzukommen. Gesundheitsförderung heißt nicht nur körperlich unbeschadet zu bleiben, sondern bedeutet ebenso zufrieden sowie gestärkt aus der Kraftanstrengung Geburt hervorzugehen („Ich habe das geschafft!“). Die Wichtigkeit des Geburtserlebnisses wird enorm unterschätzt und prägt fürs Leben. Begleitet doch die Geburtserfahrung eine Frau, das Familienleben und in gewisser Weise auch das Verhältnis zwischen ihr und dem Kind ein Leben lang.
Die tägliche Arbeit des gesamten Geburtshilfe-Teams (Hebammen und ÄrztInnen) setzt für die Beherrschung der „gekonnten Nicht-Intervention“ und Förderung der „normalen Geburt“ ein hohes Fachwissen voraus. Vor allem braucht eine Gebärende eine vertrauensvolle, schützende Umgebung sowie eine kontinuierliche Hebammenbetreuung. Den nach bestem Wissen und Gewissen immer bestmöglichen Weg gemeinschaftlich mit der Frau für sich und ihr Kind zu gehen und für alles gewappnet zu sein, ist unser Anspruch.
Geburtshilfe, nach guter Vorbereitung eine „natürliche“ Geburt zu begleiten, kann ganz kurz so beschrieben werden: Wenn wir nichts machen müssen und nichts machen, dann machen wir es gut!

Herzlichst Ihre Anja Salmassi

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