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Noch einmal die Formel 1 erleben

Der Wünschewagen fährt zwei unheilbar kranke junge Männer nach Spa-Francorchamps zum F1-Grand Prix 2019

Das ASB-Wünschewagen-Team nach der Ankunft im Marienhospital Aachen am Samstag. Die Patienten Ronny (links) und Tom (rechts) waren erschöpft aber voller Vorfreude auf das Formel 1 Rennen in Spa. Der Vorstand der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen
Die Patienten Ronny (links) und Tom (rechts) erlebten das Formel 1 Rennen in Spa. Benjamin Michael Koch (Vorstand der Stiftung, 3.v.l.) nahm das Wünschewagen-Team von Karsten Queitzsch (2.v.r.) in Empfang.

Unheilbar kranken Menschen einen letzten Lebenstraum zu erfüllen, das hat sich der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) zum Ziel gesetzt. Allein aus Spendenmitteln und mit Hilfe zahlreicher ehrenamtlicher Unterstützer hat das ASB-Wünschewagen-Team schon viele Schwerkranke glücklich gemacht. Einer der ehrenamtlichen Helfer ist auch der Vorstand der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen Benjamin Michael Koch, der schon einige Einsätze unterstützt hat und nun Mitinitiator für eine wirklich große Aktion war: Am Samstag, 31. August 2019 wurden zwei unheilbar kranke junge Männer Anfang 30 aus Jena und Dresden in Kooperation mit dem Wünschewagen Sachsen ins Marienhospital Aachen gebracht, um dort in medizinscher Obhut zu übernachten. Am Sonntag ist dann ihr großer Traum wahr geworden: Als Zuschauer dabei zu sein beim Formel 1-Grand Prix 2019 in Spa-Francorchamps (Belgien).

Mit zwei Wünschewagen, hinter denen sich hochmoderne medizinische Rettungswagen verbergen, wurden Tom und Ronny von Dresden nach Aachen gefahren. Beide leiden an der Erbkrankheit Progressive Muskeldystrophie und sind bereits Palliativ-Patienten, die künstlich beatmet werden müssen. „Dies war natürlich kein Einsatz wie jeder andere“, berichtet Benjamin Michael Koch. „Eine Unterbringung in einem Hotel wäre beispielsweise undenkbar gewesen. So stand für uns schnell fest, dass wir den beiden Männern und ihren Pflegekräften die Übernachtung im Marienhospital Aachen ermöglichen.“

Nach einer 12-stündigen Fahrt kam die 9-köpfige Truppe am Samstagabend etwas erschöpft aber dennoch glücklich im Marienhospital an. „Mein Sohn Tom hat die Tage runtergezählt und konnte vor Aufregung zuletzt nicht mehr schlafen“, erzählt sein Vater bei der Ankunft in Burtscheid. Auch die Mutter von Ronny berichtet, dass ihr Sohn seinem großen Traum seit Langem entgegenfiebert. „Ganz nah dran zu sein an der Rennstrecke und am Idol Sebastian Vettel, das ist etwas Einmaliges und dafür sind wir dem Wünschewagen-Team unendlich dankbar.“ Und so wurde das Rennen in Spa für die beiden Männer und ihre Familien ein unvergessliches Erlebnis, das sie auf einer speziell hergerichteten Tribüne verfolgen konnten.

Nach dem Ausflug zur Formel 1 wurden die beiden Patienten zurück ins Marienhospital gebracht und haben am Montagmorgen die Rückreise in ihre Heimat nach Sachsen angetreten.

Benjamin Michael Koch ist seit Ende 2018 als ehrenamtliches Mitglied für den ASB-Wünschewagen Rheinland mit von der Partie. Auf einer eigens installierten App wird er über anstehende Aktionen informiert und kann dort auch direkt seine Unterstützung bestätigen. „Auf meiner ersten Fahrt haben wir einem Großvater die Teilnahme an der Hochzeit seines Enkels ermöglicht. Das waren schon große Emotionen“, erinnert sich der Vorstand. „Ich habe in meinem Leben bisher viel Glück erfahren dürfen. Deshalb ist es für mich ganz persönlich ein Herzensanliegen, auch etwas an Menschen zurückzugeben, die in einer sehr schweren Lebenssituation sind. Das Ehrenamt beim Wünschewagen gibt mir die Möglichkeit hierzu“, so Benjamin Michael Koch.