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Neuer Hebammenkreißsaal im MARIEN und bauliche Erweiterung der Geburtsstation

Zukünftiges Angebot ist ein Durchbruch für die Geburtshilfe in der Region

Anja Salmassi

Leitende Hebamme
Anja Salmassi

  • Bereichsleiterin Pflege

In der Geburtshilfe im MARIEN stehen die Zeichen auf Veränderung: Unser herkömmlicher Kreißsaal (mit üblichem Facharztstandard) wird dank Unterstützung einer satten Fördersumme durch das Land NRW um den sogenannten Hebammenkreißsaal ergänzt. Dies ist kein spezieller Raum, sondern ein von Hebammen geleitetes Betreuungskonzept im klinischen Setting. Die Forschungsergebnisse hierzu können sich sehen lassen: Es handelt sich um ein Geburtshilfemodell mit von hoher Qualität, gutem Outcome, mehr Spontangeburten, besseren Stillstarts, mehr positiven Geburtserlebnissen und damit zufriedeneren Frauen und Familien.

„Hebammen können hier mit dem Fokus auf die Geburtsphysiologie und die originäre Hebammentätigkeit arbeiten“, erklärt Anja Salmassi (Leiterin der Geburtshilfe am MARIEN). „Deshalb ist ein salutogener Ansatz charakteristisch, der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett als natürliche Vorgänge ansieht, bei denen die Frau im Zentrum steht. Sie erlebt die Geburt als souveränes Individuum, selbstbestimmt und mit innerer Stärke und einer positiven Grundeinstellung.“

Unser zukünftiges Zusatzangebot in der Geburtshilfe startet voraussichtlich im August/September 2022 und wird zudem eingebettet in ein erweitertes Raumkonzept. „Durch die bauliche Modernisierung entsteht im MARIEN eine neue Geburtshaus- und Wohlfühlatmosphäre“, freut sich Anja Salmassi. „Die zusätzlichen Entspannungsmöglichkeiten für die Frauen und die hervorragende Betreuung durch die Hebammen sollen hier im Fokus stehen. Denn wir sind medizinisch sehr gut ausgebildete Fachfrauen und bieten im Hebammenkreißsaal die ganze Palette von möglichst natürlich bis medizinisch sicher an“, so die leitende Hebamme.

Also an alle großen Öcher*innen, bitte merken und weitersagen:
KLEINE ÖCHER*INNEN starten bei uns im MARIEN!



Kurz erklärt! Was ist ein Hebammenkreißsaal? Was sind die Pluspunkte?

  • Es handelt sich um ein Konzept, nicht um eine spezielle Räumlichkeit! Der Begriff Kreißsaal ist an dieser Stelle raumunabhängig zu verstehen.
  • Hebammengeleitetes Betreuungsmodell für ein individuelles, bedürfnisorientiertes Geburtserlebnis im Setting einer Geburtsklinik
  • Fokus auf Geburtsphysiologie und Hebammentätigkeiten nach dem Hebammengesetz
  • Zusatzangebot und Alternative zum herkömmlichen (ärztlich geleiteten) Kreißsaal oder zu anderen Geburtsorten
  • Erweitert die Wahlfreiheit der Schwangeren/Gebärenden
  • Stärkung weiblicher Geburtskompetenz
  • Förderung der Eigenständigkeit, Selbst- und Mitbestimmung
  • Wunsch der Schwangeren nach einer möglichst interventionsfreien (bzw. -armen) Geburt (bewusst ohne Schmerzmittel/PDA und ohne ärztliche Anwesenheit)
  • Geburt mit einer oder zwei Hebammen
  • Voraussetzung: Gesunde Schwangere, Geburt zwischen vollendeter 37. - 42. SSW, keine Mehrlings-Schwangerschaft, Schädellage, normal großes Kind, normaler Plazentasitz, unauffällige fetale Herztöne („Low-risk“-Kriterien)
  • 2 Vorgespräche im Vorfeld in der Hebammensprechstunde (verpflichtend) und Einverständniserklärung
  • Sicherheit durch hausintern festgelegte Ein- und Ausschlusskriterien zur kontinuierlichen (Risiko-) Einschätzung im Schwangerschafts- und Geburtsverlauf
  • Jederzeit ärztliche Hinzuziehung bei bestimmten Fragestellungen oder Beratungsbedarf möglich
  • Bei Auftreten von Komplikationen – und natürlich auch auf Wunsch jederzeit –
    sofortige Begleitung durch eine/n Facharzt*ärztin
  • Enge Kooperation beider Abteilungen (Hebammen/Ärzt*innen), wertschätzendes Miteinander, Respekt und Reflexionsbereitschaft
  • Mehr Zufriedenheit von Frauen/Familien
  • Große Selbstwirksamkeit und autonomes Arbeiten fördern Zufriedenheit von Hebammen im Klinik-Setting
  • Stärkung der Geburtshilfe