Sie befinden sich hier:

Ein privater Blick auf...Ayshe Schoelen

Einrichtungsleiterin des Servicezentrums Häusliche Pflege – SHP (unser ambulanter und palliativer Pflegedienst) und der Tagespflegehäuser „Am Pannhaus“, „Brander Quartier“ und „Villa Flora“

Ayshe mit ihrer berühmten Schwester Sally (YouTube-Star #Sallys Welt)
Ayshe Schoelen

SHP-Einrichtungsleiterin
Ayshe Schoelen

  • Servicezentrum Häusliche Pflege

Name? Ayshe Schoelen
Kindheit und Jugend verbracht in Waghäusel (in der Nähe von Karlsruhe in Baden-Württemberg)
Alter? 44 Jahre
Familie? verheiratet, das Ehepaar lebt in Langerwehe, ein Stiefsohn
Im MARIEN seit? 2009

Liebe Ayshe, du hast viele Talente und Begabungen. Neben deiner Tätigkeit im SHP hast du aktuell eine Ausbildung zur geprüften Mediatorin abgeschlossen? Warum?
Weil die Mediation in Konfliktsituationen Türen öffnet, die sonst verschlossen bleiben. In der Mediation wird versucht, eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten herzustellen. Es ist – sofern alle Parteien mitmachen – ein faires Verfahren, in dem ein Perspektivwechsel stattfinden soll. Wenn eine Partei Verständnis für die andere aufbringen soll, muss das Verhalten des*der Anderen grundsätzlich erst einmal verstanden werden. Ich arbeite gerne lösungsorientiert :-).

Inwiefern nutzt du die Mediation für deine Arbeit?
Im SHP-Team, mit und zwischen den Patient*innen, Kund*innen und Gästen gibt es gelegentliche konkurrierende Zielvorstellungen. Hier kann ich das Erlernte aus der Mediation nutzen. Die eigene Haltung spielt hier eine sehr entscheidende Rolle.
Außerdem habe ich gelernt, wie mediationsanaloge Supervision angewendet werden kann, die ich auch gerne anderen Berufsgruppen im MARIEN zur Verfügung stelle.

Musst du manchmal auch im privaten Umfeld vermitteln? :-)
Im privaten Umfeld habe ich gelernt, erst zu vermitteln, wenn ich explizit danach gefragt werde :-). Ansonsten wirkt es wie eine Einmischung, Besserwisserei, finde ich.

Außerdem bist du Mensch-Hund-Coach im „Revier für Hunde“ des WDR-Stars Andreas Ohligschläger in Eschweiler. Auch deine Begleit- und Therapiehündin Marie hast du selbst ausgebildet. Wie kam es dazu?
Mein Mann hat im WDR das Format „Hunde verstehen“ entdeckt und etwas darüber recherchiert. Da wir unweit von Eschweiler wohnen, habe ich an mehreren Tagen in der „Dog World“ hospitiert. Letztes Jahr habe ich in meinem Urlaub eine Fortbildung im Revier machen dürfen. Die Art und Weise, wie dort mit den Hunden und vor allem den Menschen umgegangen wird, hat einfach sehr gut zu mir gepasst.
So bin ich dann quasi in der „Revier-Blase“ hängen geblieben. Die Arbeit macht riesig Spaß und die meisten Hundehalter*innen sind froh, wenn sie lernen, wie sie an sich selbst arbeiten können, um eine gute Beziehung zu ihrem Vierbeiner herzustellen.
Wenn sie begriffen haben, dass nicht der Hund die Fehler macht, sondern sie selbst unverständliche Signale senden, ändert sich in den meisten Fällen die Haltung und damit die Einstellung zum Vierbeiner. Ähnlich wie in der Mediation.

Marie (benannt nach dem MARIEN) war schon immer sehr sensibel und lernwillig. Sie wird therapeutisch in unseren Tagespflegehäusern eingesetzt und ist dort ein gern gesehener Gast. Sie macht die Senior*innen glücklich.

Hier hätte ich einen Ratschlag an alle, die sich einen Hund zulegen möchten:
Adopt don’t shop! Also aus dem Tierheim „adoptieren“ statt kaufen.

Sind Hunde deine größte Leidenschaft? Oder hast du auch noch andere Interessen?
Hunde sind seit über 22 Jahren eine sehr große Leidenschaft von mir.
Außerdem gehe ich gerne spazieren, wandern, klettern und liebe es zu malen und zu singen. Besonders im Auto, beim Sport und beim Karaoke :-). Einfach herrlich :-).

Du hast türkische Wurzeln und eine berühmte Schwester. Die Rede ist von der Koch- und Backqueen Sally (#Sallys Welt mit über 2 Millionen Follower*innen bei YouTube). Erzähl uns ein bisschen von deiner Familie.
Ich habe vier Geschwister: Eine ältere Schwester und einen älteren Bruder und dann kam ich. Bis zum 10. Lebensjahr bin ich quasi als „Nesthäkchen“ aufgewachsen bis dann meine jüngere Schwester und mein jüngerer Bruder geboren wurden. Schon als kleines Kind bin ich immer zu den Nachbarn geflitzt, die Hunde hatten. Mein Liebling war der Nachbars-Dackel „Herrmännel“ :-). Meine Eltern, besonders mein Vater, dem ich den Spitznamen „Süper-Mehmet“ gegeben habe, tauchen immer mal wieder in den Videos und Storys von Sally auf.

Liegt die Leidenschaft fürs Backen und Kochen in der Familie?
Auf jeden Fall :-). Zu Hause gab es früher immer frisch Gekochtes und Gebackenes von meiner Mutti oder meinen Geschwistern. Meine Schwestern kochen und backen einfach alles :-). Wir haben alle in irgendeiner Form dazu beigetragen, dass stets frische Gerichte und leckere Nachspeisen auf den Tisch kamen.
Meine Brüder haben sogar oft Marmorkuchen ohne Rezeptvorlage gebacken und der war sogar super lecker :-).

Und wie sieht es aus mit dem Star-Gen :-)? Stehst du gerne im Mittelpunkt?
Das Star-Gen ist bereits an Sally vergeben und das ist gut so :-).

Mit welchem Bereich deines Lebens bist du im Moment besonders zufrieden?
Mit meiner Ehe und meiner persönlichen Entwicklung.

Wo siehst du noch Verbesserungspotential?
In den Bereichen, in denen ich Fehler mache. Ich betrachte Fehler aber als eine Möglichkeit, um es das nächste Mal besser zu machen.

Warum liebst du die Arbeit mit Senior*innen so?
Ich liebe die Arbeit in der Pflege. Wir betreuen zwar hauptsächlich Senior*innen, ab und zu haben wir aber auch schon mal jüngere Kund*innen. Die ambulante Pflege ist sehr abwechslungsreich und durch die Autofahrt zwischendurch hat man immer mal wieder Zeit zum Durchatmen. In jeder Wohnung, in jedem Haus wartet eine andere Herausforderung, eine andere Geschichte, eine andere Aufgabe, für die man selbst zuständig ist. Für die Kund*innen sind wir meist das Highlight des Tages und werden dementsprechend begrüßt. In den meisten Fällen erfahren wir Wertschätzung und können helfen, etwas zu verbessern oder einfach Unterstützung zu leisten.

Hast du Angst vor dem Älterwerden?
Ich freue mich aufs Älterwerden.
Als ich mit 30 Jahren im SHP als Pflegedienstleitung begonnen und meine ersten Hausbesuche zur Aufnahme in die ambulante Pflege gemacht habe, schauten sich die Kund*innen immer um und fragten, ob die Leiterin noch mit dazu käme. Auf mein tatsächliches Alter schätzt mich auch heute kaum jemand. Scheinbar habe ich die guten Gene geerbt :-).

Du machst dich auch stark in der Nachwuchsarbeit. Was ist dir in dem Zusammenhang besonders wichtig?
NICHT „jede*r kann Pflege“! Und das ist auch richtig so. Junge Menschen mit dem Berufswunsch Pflege sollten wir dort erfolgreich hinführen. Bei dem vorherrschenden Pflegenotstand wird jede ausgebildete Hand benötigt.

Wenn du heute noch mal wählen könntest, würdest du wieder den gleichen beruflichen Weg einschlagen?
Auf jeden Fall. Ich wusste schon in der siebten Klasse, dass ich als Krankenschwester arbeiten möchte und habe neben der Schule in einem Heim für schwer- und mehrfach behinderte junge Erwachsene gearbeitet. Hin und wieder habe ich die von mir betreuten Menschen für einige Stunden mit nach Hause genommen, um Abwechslung in ihren Alltag zu bringen. Wir hatten immer viel Spaß. Gerade was das Thema Lebensfreude angeht, konnte ich dort viel mitnehmen. Ich würde nichts anders machen. Wahrscheinlich hätte ich nur noch mehr Hunde :-).

Möchtest du irgendwann mal in der Türkei oder einem anderen Land leben?
In Frage kämen da sicherlich Zeeland in den Niederlanden (am wahrscheinlichsten), Andalusien, Süd- Westen der USA oder der ruhige Teil auf Mallorca.