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Ein privater Blick auf…

Achim Brenneis (Geschäftsführer der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen)

Geburtsort? Dortmund
Alter? 62 Jahre
Familie? Sein Sohn Simon ist 25 Jahre alt und arbeitet als Elektriker in Wuppertal. Mit seiner Lebenspartnerin Brigitte (Sozialpädagogin im Kinderheim Maria im Tann) lebt Achim Brenneis in Aachen-Oberforstbach. Obwohl Brigitte aus Bonn stammt und er ein „Ruhri“ ist, haben beide ihr Herz an die Kaiserstadt verloren und möchten auf jeden Fall auch nach ihrer aktiven beruflichen Laufbahn im Dreiländereck leben.
In der Stiftung seit? Juli 2019
Ausbildung: Studium der Sozialwissenschaften
Managementkurse/Führungsausbildung Schwerpunkt Krankenhaus

Sie müssen als Geschäftsführer manchmal auch unbequeme Entscheidungen treffen und zum Beispiel Mitarbeitende entlassen. Wie gehen Sie ganz persönlich als Mensch mit solchen Belastungen um?

Mir ist es wichtig, dass ich keine „einsamen“ Entscheidungen treffe. Deshalb trete ich stets mit den Beteiligten in den Dialog. Wir wägen gemeinsam im Sinne des Unternehmens und des Einzelnen die nächsten Schritte ab und suchen eine Lösung, die für alle akzeptabel ist. Das ist mir bisher im Großen und Ganzen gut gelungen und dafür bin ich dankbar.

Was war der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?

Ich stamme aus sehr einfachen Verhältnissen und bin als Stahlarbeiterkind in einer Werkssiedlung in Dortmund groß geworden. Die weiterführende Schule stand da eher nicht auf dem Plan. Der beste Ratschlag kam daher von meiner Grundschullehrerin, die meinen Eltern empfohlen hat, mich aufs Gymnasium zu schicken.

Wie erging es Ihnen dort?

Die Zeit am Gymnasium im Dortmunder Norden hat mich nachhaltig geprägt. Die Schule befand sich im Aufbau und meine Klasse war der erste Schülerjahrgang und somit waren wir stets die „Großen“, die „Kümmerer“. Hier habe ich früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Ich schätze, das hat das Fundament für meine späteren Leitungsfunktionen gelegt.

Sie haben zwei außergewöhnliche Hobbys: Liegerad fahren und Unterwasserrugby. Wie kamen Sie dazu?

Zum Liegeradfahren kam ich, weil dies für mich schmerzfreier möglich ist als normales Rad fahren und Unterwasserrugby ist seit der Jugend meine große Leidenschaft. Bis ich 35 wurde habe ich sogar in der Bundesliga gespielt. Heute lasse ich es mit einem Training pro Woche ruhiger angehen. Aber ohne Unterwasserrugby geht es auf keinen Fall :-).

Mit meiner Partnerin Brigitte teile ich darüber hinaus die Leidenschaft fürs Wandern – zum Beispiel quer durchs Hohe Venn oder in den Landschaften Südlimburgs.

Sie sind ein sehr disziplinierter Mann und ziehen das durch, was Sie sich vorgenommen haben. So essen Sie beispielsweise seit Ostern an drei Tagen die Woche konsequent keine feste Nahrung. Wie fühlen Sie sich dabei?

Für mich ist das der richtige Weg. Mir hat in der Coronazeit, in der alle Schwimmbäder geschlossen waren, der sportliche Ausgleich gefehlt und ich habe mich nicht mehr so wohl in meiner Haut gefühlt. Durch den Nahrungsverzicht habe ich einige Pfunde verloren und bin wieder im Reinen mit meinem Körper und Geist :-).

Sie haben eine große Leidenschaft für Geschichte und sind sehr belesen. Wenn Sie sich eine Zeitepoche aussuchen würden, in der Sie leben könnten, welche wäre das und warum?

Das stimmt, mich schrecken auch 1.000 Seiten starke Sachbücher nicht ab :-).

Ich würde mich immer für das Heute entscheiden. Auch wenn die Menschheit aktuell große Krisen erfährt, so empfinde ich diese hier in unserer Heimat doch als weniger schmerzhaft als die beiden Weltkriege oder die entbehrungsreichen vorindustriellen Zeiten.

Sind Sie ein spiritueller Mensch?

Eher nein, aber ich vertraue schon darauf, dass uns allen nach dem Tod Frieden und Vergebung geschenkt werden.

Welche Werte spielen in Ihrem Leben eine wichtige Rolle?

Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit

Was können Sie gar nicht ausstehen?

Betrügereien und Intrigen

Was ist die beste Erfindung der letzten 100 Jahre?

Definitiv das Internet!

Welches Brettspiel versetzt Sie so richtig in Rage?

Monopoly. In meiner Sturm und Drang-Phase habe ich dieses Spiel aus Groll auch einmal verbrannt :-). Mich störte die Raffgier, die dieses Spiel teilweise bei Menschen zum Vorschein bringt.

Sie werden in diesem Monat 63 Jahre alt. Wie lange möchten Sie noch arbeiten?

2024 ist mein offizieller Renteneintritt. Für mich steht jedoch fest, dass ich weiterhin beruflich aktiv sein möchte, solange es mir gut geht. Ich würde mir wünschen, dass es noch recht lange weitergeht :-).

Was sind Ihre Pläne für die Zeit nach Ihrer aktiven Laufbahn?

Als Ruheständler werde ich es sicherlich genießen, dass die Termindichte abnimmt und ich mehr Zeit habe für sportliche Aktivitäten, Reisen und meinen in ganz Deutschland verstreuten Freundeskreis.

Ihre Prognose für die Bundestagswahl? Wer wird Kanzler*in? Welche Koalition macht das Rennen?

Puh, wer Kanzler*in wird, ist wirklich schwer zu sagen. Die Prognosen zeigen aber deutlich, dass es wohl auf eine 4-Parteien-Koalition hinausläuft. Es ist auf jeden Fall spannend!