Ein privater Blick auf…
Ömer Deniz (Stv. Leiter Facility Management)
Name? Ömer Deniz
Geburtsort? Nevsehir/Türkei
Alter? 41 Jahre
Familie? verheiratet, 2 Kinder (meine Tochter Muazzez ist 19, mein Sohn Caner 17)
Wohnort? Baesweiler/Setterich
Lieber Ömer, du bist in einem kleinen Dorf in der Türkei geboren worden und im Alter von sieben Jahren mit deiner Familie nach Deutschland gezogen. Erzähl uns ein bisschen aus deiner Kindheit. Wie hast du damals den Neuanfang in einem fremden Land erlebt?
Das stimmt, ich bin in einem kleinen Dorf in Kapadokien auf die Welt gekommen. Meine beiden Brüder und ich sind dann mit meiner Mama 1987 nach Deutschland gekommen. Mein Papa war damals schon hier. Für mich war es eine andere Welt: Neue Umgebung, neue Sprache, neue Schule. Aber nach einem Jahr war nichts mehr fremd. Als Kind kann man sich schneller integrieren und auch flott die neue Sprache lernen.
Du besitzt die doppelte Staatsbürgerschaft deutsch/türkisch. Fühlst du dich beiden Kulturen in gleicher Weise zugehörig?
Ich bin ein „getürkter Deutscher“ :-). Da ich mit beiden Kulturen aufgewachsen bin, habe ich viel von der deutschen Mentalität mitbekommen und zu Hause hauptsächlich von der türkischen. Ich empfinde es als Bereicherung, dass ich bikulturell geprägt bin.
Du arbeitest seit 2010 in der Technischen Abteilung der Stiftung. Es gibt wahrscheinlich niemanden im „Marien“, der dich nicht kennt. Was fasziniert dich besonders an deinem Job?
Abwechslung. In meinem Beruf ist jeder Tag anders als der vorherige. Sich den immer wieder neuen und unterschiedlich gearteten Herausforderungen zu stellen, stets gefordert zu werden und mit meiner Erfahrung, meinem Wissen und manchmal auch mit ganz viel Kreativität meine Arbeit zu erledigen, das fasziniert mich an meinem Job am meisten.
Wie fühlst du dich als Moslem in einem Haus mit katholischem Träger? Wie wichtig ist dir dein Glaube?
Ich bin von Anfang an sehr gut aufgenommen worden und habe mich in der Stiftung sofort „zuhause“ gefühlt. Besonders zu den Ordensschwestern habe ich einen super guten Draht :-). Meine Religion ist mir schon sehr wichtig, da der Islam den Frieden lehrt - so wie alle Religionen.
Seit dem 13. April noch bis zum 12. Mai bist du im Ramadan und isst und trinkst von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts. Was bedeutet dir dieser spirituelle Monat?
Durch das Fasten sollen sich Muslime intensiv mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Das Fasten soll Körper und Seele reinigen. Gemeinschaft mit der Familie sowie Solidarität mit Armen und Schwachen spielen in diesem Monat eine große Rolle. Ich versuche, diese Werte nicht nur im Ramadan zu beherzigen.
Du bist ein leidenschaftlicher Läufer und möchtest - wenn die Corona-Pandemie es zulässt - am Istanbul-Marathon 2021 teilnehmen. Wie hart trainierst du für dieses ehrgeizige Ziel?
Wegen des Ramadans trainiere ich momentan gar nicht :-). Ansonsten laufe ich ca. 60-80 km pro Woche und achte auch sehr auf meine Ernährung.
Was machst du sonst noch gerne in deiner Freizeit?
Wenn Corona es wieder zulässt, gehe ich gerne mit meinen Freunden in die Sauna, liebe es zu reisen, lese viel und schaue mir gerne Dokumentationen - hauptsächlich über Raubtiere - an.
Gibt es denn noch etwas, wovon du schon lange träumst, dich aber noch nicht getraut hast, es zu tun?
Ich habe keine Träume, sondern nur Ziele – und die verwirkliche ich auch immer :-). Eines meiner Ziele ist es, eine Reise mit dem Rucksack quer durch Neuseeland zu machen.