Nadine Meisen

Ärztliche Leitung
Nadine Meisen

  • Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Zusatzbezeichnung Akupunktur

Verletzungen des vorderen Kreuzbandes im Knie

Die Verletzung des vorderen Kreuzbandes zählen zu den häufigsten Bandverletzungen. Das Verhältnis von Verletzungen des vorderen zum hinteren Kreuzband beträgt in etwa 1:10.

Der typische Verletzungsmechanismus ist das Flexions-Valgus-Außenrotationstrauma (Fußball, Skifahren), oftmals mit begleitender Verletzung des medialen peripheren Kapsel-Bandapparates (Innenband, posteromediale Ecke und Innenmeniskus).
Je nach Schwergrad der einwirkenden Kräfte kommt es in steigendem Ausmaß der verletzten Strukturen zu einer zunehmenden Instabilität.

Diagnostik

1. Klinische Untersuchung

2. Bildgebende Verfahren

  • Röntgen in 3 Ebenen
  • MRT
  • ggf. Computertomografie zur Beurteilung komplexer tibialer oder femoraler Frakturen als ergänzendes Verfahren

Konservative Therapie

Sofortbehandlung: kühlen, hochlagern und Antiphlogistika

Weiterbehandlung:

  •  Teilbelastung (schmerz und ergussabhängig) ca. 2 - 6 Wochen
  • Knieorthese mit Gelenk für 3 Monate mit der Einstellung Flexion/ Extension 90°/0°/0° in den ersten 6 Wochen, dann freie Beweglichkeit
  • Konzentrische muskuläre Kräftigungsübungen
  • funktionelle Übungen

Fahrradfahren und Schwimmen sind bei voller Beweglichkeit und fehlender Ergussneigung erlaubt. Keine Risikosportarten innerhalb der ersten 6 Monate. Kontrolluntersuchungen empfehlenswert, um eine chronische Instabilität nicht zu übersehen.

Hintergrund der konservativen Therapie der vorderen Kreuzbandruptur:

  • Geringer Leidensdruck
  • älterer inaktiver Patient
  • schlechte Motivation
  • fortgeschrittene Arthrose
  • unrealistische Erwartungen
  • mangelnde Compliance

Hintergrund der operativen Therapie der vorderen Kreuzbandruptur:

  •  Aktiver Patient
  • Leistungssportler
  • Begleitverletzungen:
    o refixierbare Meniskusläsion
    o Ruptur des hinteren Kreuzbandes
    o komplexe posteromediale und posterolaterale Instabilität
    o behandelbare Knorpelläsion
    o knöchern dislozierte Bandausrisse
    o chronische Instabilität bei alltäglichen Aktivitäten nach konservativer Therapie
    o High-Risk-Sportarten