Elektrophysiologische Untersuchung
Lassen sich Rhythmusstörungen mit allen verfügbaren Mitteln nicht dokumentieren, treten aber weiterhin auf, dann kann eine elektrophysiologische Untersuchung (EPU) Klarheit bringen. In den meisten Fällen kann nach Erkennung der Herzrhythmusstörung diese in der gleichen Untersuchung mittels einer sog. Verödungstherapie behandelt werden kann.
Für die Durchführung einer EPU werden in örtlicher Betäubung eine oder mehrere dünne Sonden (Katheter) in eine Vene eingeführt und unter Röntgenkontrolle schmerzfrei zum Herzen vorgeschoben. Über die Sonden werden dann an einem speziellen Aufzeichnungssystem EKG-Signale aus dem Herzen gemessen.
Für eine eindeutige Diagnose der Art der Herzrhythmusstörung und als Grundlage für die weitere Behandlung ist es oft notwendig, gezielt solche Herzrhythmusstörungen auszulösen, wie sie möglicherweise früher bereits spontan aufgetreten sind. Um solche (vermuteten) Herzrhythmusstörungen auszulösen, wird das Herz über die im Herzen liegenden Sonden nach einem bestimmten Schema stimuliert, was der Patient als Herzstolpern wahrnehmen kann.
Eine EPU dauert in der Regel ca. 60 Minuten, je nachdem ob und wie leicht sich eine Herzrhythmusstörung auslösen lässt. Um den Patientenkomfort während der Untersuchung zu erhöhen, kann oft ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht werden. Aus dem Ergebnis der EPU leiten sich dann weitere therapeutische Schritte ab, z.B. ob eine Katheterablation (elektrische Verödung) notwendig ist. Wenn dies der Fall ist, wird in gleicher Sitzung auch die Katheterablation durchgeführt.
Bei vielen Herzrhythmusstörungen, wie z.B. dem Vorhofflimmern, ist die Entscheidung zur Katheterablation allerdings nicht von einem EPU-Ergebnis abhängig, sondern die Empfehlung zur Ablation ergibt sich aus der Dokumentation der Rhythmusstörung und der Symptomatik des Patienten.