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Informationen für Patientinnen

Brustkrebs ist die bei Frauen am häufigsten vorkommende Krebsart. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 40.000 Frauen an Brustkrebs.

Jede Brust besteht aus 15 – 20 Segmenten, welche in noch kleinere Einheiten unterteilt werden können. Die Drüsenlappen und Drüsenläppchen münden in Kanäle, die Milchgänge genannt werden. Der häufigste Brustkrebs ist der Milchgangskrebs, duktales Karzinom. Er wird in den Zellen der Milchgänge gefunden. Krebs, der von den Drüsenläppchen oder Drüsenlappen ausgeht, wird lobuläres Karzinom genannt. Das lobuläre Karzinom wird häufiger in beiden Brüsten gefunden als andere Arten des Brustkrebses (multizentrisches Wachstum). Entzündlicher Brustkrebs (inflammatorisches Mammakarzinom) ist eine seltene Art des Brustkrebses. Bei dieser Erkrankung ist die Brust warm, rot und geschwollen wie bei einer Entzündung.

Dr. Mahmoud Danaei

Leiter des BrustCentrums
Dr. Mahmoud Danaei

  • Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Balneologie und Medizinische Klimatologie

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Familiärer Brustkrebs ist für 5 – 10% aller Brustkrebserkrankungen verantwortlich. Die Gene (Erbanlagen), die in den Kernen der Zellen lokalisiert sind, enthalten die Erbinformation, die sie von ihren Eltern erhalten haben. Es sind verschiedene Gene bekannt, die bei Patienten mit Brustkrebs verändert sind (BRCA 1, BRCA 2). Verwandte von an Brustkrebs Erkrankten, die diese veränderten Gene besitzen, bekommen häufiger Brust- oder Eierstockskrebs. Es wurden Tests entwickelt, um herauszufinden, wer einen solchen Gen-Defekt besitzt, lange bevor eine Krebserkrankung auftritt. In Deutschland sind verschiedene Zentren eingerichtet worden, die sich mit der Diagnose und Therapie von familiär bedingtem Brustkrebs befassen.

Sie sollten Ihren Arzt aufsuchen, wenn Sie folgende Veränderungen in Ihrer Brust bemerken:

Formveränderungen

  • Tastbare Knoten
  • Vergröberungen der Hautstruktur
  • Rötungen
  • Einziehungen der Brustwarze
  • Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze

Der Arzt schlägt wahrscheinlich zunächst die Durchführung einer Mammographie vor. Dies ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust, die Knoten aufdecken kann, die zu klein zum Ertasten sind (unter 10 mm). Die Mammographie vermag ferner charakteristisch angeordnete Mikroverkalkungen (gruppierten Mikrokalk) aufzuspüren, die Ausdruck einer beginnenden bösartigen Brusterkrankung oder die Vorstufe einer bösartigen Erkrankung sein können.

Wenn Sie einen Knoten in Ihrer Brust haben, muss ihr Arzt - es sei denn es handelt sich um eine einfache Zyste - eine Gewebeprobe entnehmen, um Bösartigkeit feststellen oder ausschließen zu lassen. Dieser Vorgang wird Biopsie genannt. Manchmal wird diese Biopsie auch durchgeführt, indem eine Nadel in das entsprechende Brustgewebe eingeführt und etwas Gewebe ausgestanzt wird. Falls diese Biopsie zeigt, dass eine bösartige Veränderung vorliegt, muss eine weitergehende Operation durchgeführt werden.

Der Pathologe, der die Gewebeprobe untersucht, muss neben der Diagnose gut- oder bösartig, bei Feststellung von Bösartigkeit verschiedene andere Merkmale des Brustkrebses untersuchen: Grading, Lymphknotenbefall, Östrogen- und Progesteronrezeptoren, Herceptinrezeptoren. Diese Untersuchungen wie auch die Größe des Tumors und ein eventueller Befall von Lymphknoten helfen Ihrem Arzt bei der Entscheidung, ob eine hormonelle Therapie oder eine Chemotherapie nach der Operation durchgeführt werden muss, um das Tumorwachstum zu stoppen.

Ihre Aussicht auf Heilung (Prognose) und die Wahl der Behandlungsmethode hängen vom Stadium Ihrer Krebserkrankung (ob sie nur auf die Brust beschränkt ist oder auf andere Körperregionen übergegriffen hat), der Art des Brustkrebses, bestimmter Merkmale der Krebszellen und ob Krebs in der anderen Brust gefunden wurde, ab. Ihr Alter, Gewicht, Hormonzustand (ob Sie noch eine Periode haben oder nicht) und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand können ebenfalls Ihre Prognose und die Wahl der Behandlungsmethode bestimmen.

In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle ist es heute möglich eine sogenannte brusterhaltende Operation (BET) durchzuführen. Hierbei wird neben dem Knoten ein angrenzender Teil gesunden Gewebes (Sicherheitsabstand) entfernt: ferner werden ca. 10 - 15 Lymphknoten von einem gesonderten Schnitt über der Achselhöhle entfernt. Nach der Operation wird die Restbrust bestrahlt.

Die andere Form der operativen Therapie besteht in der totalen Entfernung der Brust (Ablatio). Nach Entfernung der Brust bleibt eine gerade (horizontal) verlaufende Narbe. Nach Entfernung der Brust kann an eine Brustrekonstruktion, die im Rahmen der Erstoperation oder auch später durchgeführt werden kann, vorgenommen werden. Die Brust kann mit körpereigenem Gewebe - z. B. aus der Bauchhaut - oder mit Hilfe von Prothesen (Silikon-Implante ) aufgebaut werden. Bei letzterer Methode können Silikon - Gel gefüllte Prothesen oder kochsalzhaltige Prothesen verwendet werden. Bevor Sie sich zu einem Brustimplantat entscheiden, sollten Sie zusammen mit Ihrem Arzt weitere Informationen darüber einholen.