Sie befinden sich hier:

Myomzentrum

Myome des Uterus sind wegen ihrer Häufigkeit (ca. 50% aller Frauen) immer noch einer der häufigsten Gründe für eine gynäkologische Konsultation bzw. Operation. Allerdings hat sich in den letzten Jahren eine Verschiebung der Therapie weg von der Gebärmutterentfernung hin zu mehr organerhaltenden Verfahren geändert. Auch Frauen der mittleren Altersgruppe bzw. perimenopausal wünschen heute öfter den Erhalt des Uterus.

  • Vielseite organerhaltende OP-Verfahren (z. B. Myomentfernungen Bauchspiegelungen, Gebärmutterspiegelungen, Schleimhautentfernungen)
  • Aller Formen der Gebärmutterentfernung bei weitreichender Bevorzugung minimal-invasiver Verfahren mit kurzem stationären Aufenthalt
  • Sog. Goldnetzverfahren zur Behandlung von Blutungsstörungen
  • Tägliche Indikationssprechstunde (nach Vereinbarung)

Myome

Die wichtigsten Fragen

Jede dritte Frau nach dem 30. Lebensjahr hat ein oder mehrere Myome.

Was sind Myome? Wo treten Sie auf und wie groß sind sie?
Es sind gutartige Tumore der Muskulatur der Gebärmutter. Sie können überall dort auftreten, wo sich Gebärmuskulatur befindet. Myome können zwischen wenigen Millimetern und bis zu 30 cm groß sein, einzeln oder auch zu mehreren auftreten.

Wodurch entstehen Myome?
Diese Frage ist letztendlich noch nicht vollständig geklärt. Man geht von unterschiedlichen Ursachen aus, die zusammenspielen. Wir wissen jedoch sicher, dass Myome von weiblichen Hormonen abhängig sind. Darüber hinaus steht eine genetische Grundlage zur Diskussion.

Wie machen sich Myome bemerkbar, welche Symptome sind typisch?
Vielen Frauen ist gar nicht bekannt, dass sie Myome haben, andere Frauen haben selbst bei wenigen oder kleinen Myomen massive Beschwerden. Die Symptome sind unter anderem abhängig von der Lage, der Größe und der Anzahl der Myome.

Typische Beschwerdebilder sind
Verstärkte und verlängerte Regelblutung
Druckgefühl und Krämpfe im Unterbauch
Probleme mit der Blasen und Darmfunktion
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Ungewollte Kinderlosigkeit

Wann wird therapiert und welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Wenn die Myome klein sind und keine Beschwerden verursachen, muss in vielen Fällen keine Behandlung erfolgen. Wenn aber Beschwerden bestehen, die Myome wachsen oder eine gewisse Größe überschreiten, ist in den meisten Fällen eine Behandlung sinnvoll. Für die Behandlung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die abhängig sind von den jeweiligen Symptomen, der Situation der betroffenen Frau und Zahl, Lage und Größe der Myome.

Hormone
Wenn die Myome verlängerte oder verstärkte Regelblutungen verursachen, kann durch die Beeinflussung der Regelblutung selbst eine Verbesserung der Probleme erreicht werden. Durch die Einnahme der Pille oder eines Hormonpräparates kann Stärke, Länge und Abstand der Regelblutungen positiv beeinflusst werden. Ein schnelleres Wachstum der Myome durch diese Behandlung ist bei Frauen vor den Wechseljahren nicht zu befürchten.

Mirena®
Auch die Einlage der sogenannten Hormonspirale (Mirena®, Gelbkörperhormon-freisetzende Spirale) kann die Blutungsstärke vermindern oder zur völligen Blutungsfreiheit (Amenorrhoe) führen. Allerdings scheint dieser Effekt bei Frauen mit Myomen seltener aufzutreten als bei Frauen ohne Myome.

Endometriumsablation
Besteht kein Kinderwunsch mehr, gibt es auch die Möglichkeit, die Gebärmutterschleimhaut beispielsweise durch Hitzeeinwirkung oder operativer Entfernung abzutragen. Dies führt bei etwa Zweidrittel der Frauen mit Myomen zur Blutungsfreiheit oder Normalisierung der Blutung.

Myomenukleation / Organerhaltene Operation
Myome können durch eine Operation aus der Gebärmutter herausgeschält werden. Liegen die Myome an der Außenwand oder in der Gebärmutterwand wird diese Operation über den Bauch (minimal-invasiv/laparoskopisch oder durch Bauchschnitt) durchgeführt. Die laparoskopische Operation bringt eine schnellere Erholung der Patientin mit sich. Myome in der Gebärmutterhöhle können durch eine operative Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) entfernt werden. Die Häufigkeit eines Rezidives (Wiederauftreten eines Myoms) hängt u.a. von der Anzahl der Myome ab und beträgt etwa 10% bis 30%.

Hysterektomie / Gebärmutterentfernung
Die Gebärmutterentfernung gilt für Frauen, die keinen Kinderwunsch haben, als die Standardtherapie des Uterus myomatosus (Gebärmutter mit Myomen), da nur die Gebärmutterentfernung den Anspruch der definitiven "Heilung" erheben kann. In den allermeisten Fällen ist dies minimal-invasiv möglich, das heißt im Rahmen einer Bauchspiegelung. Häufig kann dabei der Gebärmutterhals erhalten werden (LASH). Aber auch eine komplette endoskopische Gebärmutterentfernung ist in besonderen Fällen durchführbar (TLH). In vielen Fällen können aber die o.g. Behandlungsalternativen eingesetzt werden, so dass diese Operation vermieden werden kann. Ist eine Gebärmutterentfernung notwendig, so sind Befürchtungen über eine nachteilige Änderung der Lebensqualität nicht begründet. Nicht nur die Lebensqualität ist nach Gebärmutterentfernung bei den meisten Frauen verbessert, auch die Sexualität scheint bei den meisten Patientinnen unverändert bzw. verbessert zu sein.

Myomembolisation
Seit 15 Jahren wird die Myomembolisation oder besser die Embolisation der Gebärmutterarterie (Embolisation = Gefäßverschluss) in der Behandlung von Myomen eingesetzt. Durch Einspritzen von kleinsten Partikeln wird das Strombett der Gefäße verlegt und somit die Durchblutung der Myome vermindert. Als Folge kommt es innerhalb der folgenden Wochen zu einer Schrumpfung der Myome und dadurch bei etwa 90 % der Patientinnen zu einer Besserung der Beschwerden. Typische Begleiterscheinungen nach einer Myomembolisation können Schmerzen (85 %), Müdigkeit (76 %), Übelkeit (47 %) und Blutungen/Ausfluss (18 %) sein. Zudem werden bei der Hälfte der Patientinnen Fieber und Anstieg der Entzündungswerte im Blut einige Tage nach der Embolisation beobachtet. Schwere Komplikationen sind allerdings, wie auch bei den Operationen von Myomen, sehr selten. Es muss mit einer erhöhten Rate des vorzeitigen Eintretens der Wechseljahre gerechnet werden. Über die langfristigen Erfolgs- und Komplikationsraten gibt es bisher nur wenige Daten. Die Myomembolisation sollte nicht bei Frauen mit Kinderwunsch durchgeführt werden, da die Chancen auf eine Schwangerschaft nach einer solchen Behandlung sinken und die Gefahr einer Fehlgeburt größer wird.

Wie kann man bei Frauen mit bekannten Myomen und Kinderwunsch vorgehen?
Werden bei einer Patientin mit Kinderwunsch Myome diagnostisiert, stellt sich die Frage nach einer prophylaktischen Myomentfernung. Für eine Myomentfernung sprechen das erhöhte Fehlgeburtsrisiko, erhöhte Raten an Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen und ein mögliches Myomwachstum während der Schwangerschaft. Auf der anderen Seite stehen Operationsrisiken, Verwachsungsrisiko und das geringe Risiko durch die Gebärmutternarbe. Nach Ausschälung intramuraler Myome ist den Patientinnen häufig eine Latenzzeit von 6-12 Monaten bis zum Anstreben einer Schwangerschaft zu empfehlen. Bei Frauen mit Fehlgeburten, Sterilität (ungewollter Kinderlosigkeit), vor einer künstlichen Befruchtung (IVF/ICSI), Myomen in der Gebärmutterhöhle oder großen Myomen ist die Operation vor einer geplanten Schwangerschaft häufig sinnvoll. Die Schwangerschaftsrate nach einer Myomentfernung aufgrund Kinderlosigkeit wird von vielen Faktoren beeinflusst und beträgt bis zu 70 % bei Paaren, die diesbezüglich keine weiteren Probleme haben.

Wenn Sie noch weitere Fragen zu Myomen haben, stehen wir Ihnen gerne zur zweiten Meinung zur Verfügung.