Wiederinbetriebnahme der Babyklappe - Marienhospital Aachen GmbH

Mittwoch, 16.07.2025

(v.l.n.r.): Ulrike Brocker (Projektleiterin Babyklappe, Justiziarin), Prof. Dr. med. Thomas Möllhoff (Ärztlicher Direktor), Anja Salmassi (Leiterin Geburtshilfe), Carsten Jochum (Geschäftsführer), Rolf-Leonhard Haugrund (ehemaliger Vorsitzender des Fördervereins), Dr. med. Clemens Stock (Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe), Sandra Stöbener (Pflegedirektorin), Sofia Wolf (Stv. Leitung Entlassmanagement), Stephan Goll (Einkaufsleiter) und Angelique Busch (Teamleitung Kreißsaal)

Das Marienhospital Aachen öffnet am 16. Juli 2025 nach vorübergehender Schließung seine Babyklappe wieder. Diese wurde am 27. Januar 2020 außer Betrieb genommen, weil der Zugangsweg zur Babyklappe aufgrund der Baumaßnahme im Innenpark versperrt war.

Die Babyklappe am MARIEN wurde 2001 als erste ihrer Art in Aachen ins Leben gerufen – kurz nachdem der Hamburger Verein SterniPark e.V. im Jahr 2000 Deutschlands erste Babyklappe in Betrieb genommen hatte. Im Jahr 2007 wurde das erste Kind in die Babyklappe am Marienhospital Aachen gelegt. Bis 2019 waren es fünf Neugeborene, die in unsere Obhut gegeben wurden. Hinzukommen vier anonyme bzw. vertrauliche Geburten.

Die anonyme Geburt ist seit dem 1. Mai 2014 offiziell gesetzlich geregelt. Grundlage dafür ist das Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt. Der Unterschied zur Babyklappe: Begleitende Beratungstermine sind bei der vertraulichen Geburt verpflichtend. Die Gesetzgebung stuft das Recht auf Leben höher ein als das Recht auf Herkunft. Babyklappen bieten somit neben der anonymen Geburt einen sicheren Ort für Mütter in akuten Notsituationen, die ihre Identität nicht preisgeben möchten.

So funktioniert die Babyklappe am Marienhospital Aachen:
Die Klappe befindet sich an der Rückseite des Krankenhauses in direkter Nähe zur Intensivstation. Der Weg ist klar ersichtlich beschildert. Wird die Babyklappe geöffnet, ertönt nach 30 Sekunden ein akustisches Signal, das Personal der Intensivstation und die Hebammen werden alarmiert und das Geschehen per Kamera überwacht. Dies erfolgt 24/7 rund um die Uhr, das ganze Jahr über. Im Raum befindet sich ein Babybettchen und alles Notwendige für die Erstversorgung des Neugeborenen. Für die Mutter sind Briefe in acht verschiedenen Sprachen hinterlegt, in denen sie unter anderem alle wichtigen Notfallrufnummern findet. Anschließend übernimmt das Jugendamt die Obhut, das in die Planung der Wiederinbetriebnahme sehr eng mit einbezogen wurde und das Projekt maximal unterstützt hat.

Für die Wiederinbetriebnahme hat der Förderverein der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen Mittel in Höhe von 8.150 Euro eingeworben.
Unser herzlicher Dank gilt allen Projektpartnern und Unterstützern, dem Team der Geburtshilfe, dem Jugendamt und dem Förderverein für das großzügige Sponsoring!