Ihr Bauch in guten Händen!
Die Zukunft der Viszeralmedizin im Marienhospital Aachen

Chefarzt
Dr. med. Thomas Göbel
- Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
- Telefon: 0241/6006-1501
- inneremedizin@marienhospital.de

Chefarzt
Prof. Dr. med. Carsten J. Krones
- Facharzt für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie
- Telefon: 0241/6006-1201
- carsten.krones@marienhospital.de
Im zertifizierten Darmzentrum am Marienhospital Aachen verfolgen die Innere Medizin und Chirurgie das gemeinsame Ziel, allen Patient*innen mit Darmerkrankungen (Tumoren, Karzinome, Entzündungen) zu jedem Zeitpunkt die simultane Betreuung beider Fachdisziplinen zukommen zu lassen. Diese bereits sehr gut praktizierte Kooperation wird in Zukunft mit dem neu gegründeten Zentrum für Viszeralmedizin mit den Schwerpunkten Magen, Darm, Galle und Pankreas auf ganz neue Füße gestellt.
In einem Gespräch mit Prof. Bernd Mathieu (Stv. Kuratoriumsvorsitzender und ehemaliger Chefredakteur der Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten) erläutern die Chefärzte Prof. Dr. med. Markus Gatzen (Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie) und Prof. Dr. med. Carsten J. Krones (Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie) sowie Dr. med. Thomas Göbel (Oberarzt und Sektionsleiter Gastroenterologie) die Hintergründe.
Herr Prof. Krones, bedeutet die Gründung eines Zentrums für Viszeralmedizin, dass Sie als Chirurg jetzt Ihr Herz für die Gastroenterologie entdeckt haben? Ist es eine neue oder alte Freundschaft?
Prof. Krones: Die Disziplinen Gastroenterologie und Chirurgie haben hier im Marienhospital schon immer sehr gut zusammengearbeitet, aber die Fächer waren getrennt. Doch aktuell findet ein neuer Wandel in der Medizin statt: weg von der Diversifizierung hin zu enger Interdisziplinarität. Die Fächer sind insbesondere seit den 2000er Jahren zu isoliert voneinander betrachtet worden, und jetzt geht es zunehmend wieder darum, das Know-How und die Ressourcen in der Viszeralmedizin zugunsten unserer Patient*innen dicht zusammenzuführen. Das heißt: Wir schauen zeitgleich sowohl aus der Perspektive des Chirurgen (operative Therapie), als auch des Gastroenterologen (endoskopische Therapie) auf die Erkrankten. Ganz konkret: Wir etablieren eine eigene Bauch-Station oder besser ein viszerales Zentrum, das gemeinsam chirurgisch und gastroenterologisch geführt wird.
Also wachsen zwei Kliniken sehr eng zusammen.
Prof. Krones: Ja, da wachsen zwei Kliniken zusammen, die bereits zuvor jeweils eine sehr gute Leistungsbilanz aufgewiesen haben. Die Vorteile für die Patient*innen liegen dabei klar auf der Hand: Eine gute Kommunikation mit schnellen Entscheidungen sowie eine optimale Betreuung durch die gemeinsame, ganzheitliche Behandlung vom Tag der Aufnahme bis zur Entlassung. Und auch für die zuweisenden Ärzt*innen ergibt sich ein Mehrwert durch klare Strukturen, zentrale Ansprechpartner*innen, keine Mehrfachverlegungen, ein exzellentes Komplikationsmanagement, einheitliche Arztbriefe und eine einheitliche Sprache.Und was ist aus Sicht des Marienhospitals das Besondere daran?
Prof. Krones: Wir gehen mit unserem Zentrum für Viszeralmedizin einen Schritt, über den sehr viele Kliniken sprechen, den aber nur wenige wagen. Im Raum Aachen/Heinsberg/Düren werden wir damit ein Novum schaffen, das im Idealfall Beispielcharakter auch für andere Häuser haben wird.
Herr Prof. Gatzen, Sie sind seit 19 Jahren Chefarzt der Inneren Medizin im Marienhospital, warum gehen Sie diesen Schritt der Zusammenführung in ein Zentrum für Viszeralmedizin erst jetzt?
Wie Herr Prof. Krones schon sagte, arbeiten die Gastroenterologie und die Chirurgie schon viele Jahre sehr eng und erfolgreich zusammen. In der Klinik für Innere Medizin hat sich in den letzten Jahren viel getan und nun ist es an der Zeit, den fortschrittlichen Ansatz der Zusammenarbeit auf eine neue Ebene zu führen.
Was hat sich verändert?
Wir als Internisten sind Allrounder, arbeiten sehr differentialdiagnostisch und decken mit unserem Team alle Krankheitsbilder der inneren Medizin ab. In den letzten Jahren haben wir die Spezialisierung der internistischen Versorgung am Marienhospital extrem vorangetrieben.
Nach der Ausgründung der eigenständigen Kliniken für Kardiologie 2017 und der Pneumologie 2019 haben wir im letzten Jahr einen besonderen Fokus auf die Entwicklung der Gastroenterologie gelegt. Mit Herrn Dr. Göbel konnten wir einen sehr erfahrenen, exzellenten Endoskopiker gewinnen, der die gesamte technische und therapeutische Bandbreite der Gastroenterologie abdeckt und dieses spezialisierte Fachwissen nun in den Ausbau des Viszeralzentrums einfließen lässt.
Die Grenzen zwischen der Inneren Medizin und Chirurgie verwischen immer mehr. Wir stehen inzwischen gemeinsam mit den Chirurgen im OP oder die Chirurgen unterstützen uns in der Endoskopie. Das ist ein Trend, der sich immer weiter fortsetzen wird, und den wir professionalisieren möchten.Wer von Ihnen stellt denn jetzt fest, was die Ursache für meine Bauchschmerzen sind? Der Gastroenterologe oder der Chirurg?
Dr. Göbel: Wenn Patient*innen mit unklaren Bauchschmerzen zu uns in die Zentrale Notfallaufnahme kommen, dann werden diese bereits heute von einem Chirurgen und einem Gastroenterologen gemeinsam beurteilt. Auf Basis dieser Doppel-Diagnostik wird entschieden, ob der Patient/die Patientin chirurgisch oder gastroenterologisch aufgenommen wird. Diese Entscheidung wird durch die Gründung des Zentrums für Viszeralmedizin dann nicht mehr notwendig sein, weil die Patient*innen alle auf derselben Station betreut werden – egal, ob sie operativ oder endoskopisch behandelt werden. Wir sind die ganze Zeit gemeinsam an der Seite unserer Patient*innen. Das ist eine WIN-WIN-Situation nicht nur für die uns anvertrauten Menschen, sondern auch für uns als Ärzt*innen und die Pflege- und Funktionsdienste. Das geballte Know-how des wissenschaftlichen Fortschritts, das wir miteinander teilen, macht uns zu Experten beider Fachdisziplinen.
Herr Dr. Göbel, Sie haben Ihre Tätigkeit im Marienhospital Aachen im Herbst 2020 aufgenommen. Wie war Ihr erster Eindruck?
Dr. Göbel: Als ich 2020 von einer großen Praxis in Düsseldorf ins Marienhospital gewechselt bin, haben mich die perfekten Abläufe sofort begeistert. Eine so gut funktionierende Klinik habe ich in meiner ärztlichen Laufbahn zuvor noch nicht gesehen. Darüber hinaus spürt man als neuer Mitarbeiter auf Anhieb eine menschliche von Freundlichkeit und gegenseitiger Wertschätzung geprägte Atmosphäre. Das Arbeiten im „Marien“ macht einfach Spaß und das spüren auch unsere Patient*innen, die sich bei uns einfach wohl fühlen.
Warum würden Sie einer Patientin oder einem Patienten empfehlen, sich im Marienhospital Aachen behandeln zu lassen?
Prof. Krones: Wir sind davon überzeugt, dass wir den Patient*innen ein sehr gut funktionierendes Zentrum mit hoher fachlicher Kompetenz und High-End-Medizintechnik bieten können. Darüber hinaus steht bei uns im Marienhospital die personalisierte, individuell auf die Bedürfnisse des Menschen zugeschnittene Medizin im Fokus. Dabei betrachten wir nicht nur das Krankheitsbild, sondern wir sehen jeden Einzelnen in seiner Gesamtheit, wenden uns ihm mit viel Menschlichkeit, Fürsorge, Empathie und einer klaren, einfachen und für jeden verständlichen Sprache zu.
Prof. Gatzen: Dem kann ich nur zustimmen! Ein modernes Krankenhaus punktet nicht nur mit der medizinischen Expertise, sondern für ein gutes Gesamtpaket braucht es mehr. Zum Beispiel die Nächstenliebe, die im „Marien“ aktiv von allen Mitarbeitenden gelebt wird. Auch unsere Seelsorge, der Krankenhausbesuchsdienst und die Zuwendung durch unsere Ordensschwestern vermitteln den Menschen das Gefühl, in guter Obhut zu sein und vertrauen sich uns deshalb gerne an.