Covid-19: Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Chirurgie
Im Gespräch: Prof. Dr. med. Carsten J. Krones (Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Marienhospital Aachen)

Chefarzt
Prof. Dr. med. Carsten J. Krones
- Facharzt für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie
- Telefon: 0241/6006-1201
- carsten.krones@marienhospital.de
1. Die Corona-Krise stellt die Krankenhäuser weltweit vor große Herausforderungen. Das betrifft auch Fachkliniken, die Corona-Patienten primär gar nicht behandeln. Wie ist die Situation in Ihrer Klinik?
Die Corona-Pandemie war und ist eine große Bedrohung. Die klugen, professionellen Maßnahmen auf deutscher Bundes- und Landesebene und auch im Management des Marienhospitals Aachen haben eine echte Krise erfolgreich verhindert. Das Deutsche Gesundheitssystem hat sich wirklich bewährt. Die vielen Einschränkungen haben sich gelohnt – und lohnen sich immer noch. Doch die Auswirkungen der Virus-Bekämpfung und -behandlung auf die Nachbardisziplinen waren bisher groß. Viele Untersuchungen, Behandlungen und vor allem Operationen wurden verschoben, um Kapazitäten für die Corona-Welle frei zu halten. Aber die zu Grunde liegenden Krankheiten machen wegen des Virus leider keine Pause. Die anderen Fachkliniken müssen jetzt wieder dringend mehr beachtet werden.
2. Können Krebspatienten und Schwerkranke derzeit adäquat behandelt werden?
Schwerkranke, Krebspatienten und Notfälle konnten auch zu Zeiten größter Einschränkung zu jedem Zeitpunkt und in vollem Umfang angemessen versorgt werden. Die Corona-Einheiten wurden im Marienhospital Aachen schon sehr früh räumlich und personell vom restlichen Krankenhaus getrennt und alle notwendigen Hygienemaßnahmen professionell eingeleitet und bei Bedarf angepasst. Dadurch konnte
einerseits ein sehr großes Maß an Sicherheit erreicht und gleichzeitig aber auch die hohen qualitativen Anforderungen an die sonstigen Behandlungen gehalten werden. Wir mussten und müssen lebensnotwendige Operationen nicht verschieben. Die notwendigen Kapazitäten sind also alle vorhanden. Und trotzdem geht z.B. die Zahl der Krebsoperationen zurück – ein Trend, über den viele meiner Kollegen bundesweit berichten. Die Angst vor der Pandemie und vielleicht auch der Druck der Öffentlichkeit hält viele Patienten zurzeit offensichtlich davon ab, dringend notwendige Behandlungen durchführen zu lassen. Es ist richtig und gut, aber auch dringend notwendig, dass sich die Krankenhäuser in Deutschland jetzt wieder mehr öffnen können.
3. Wie sieht es bei „harmloseren“ Eingriffen aus? Müssen Sie planbare Operationen nach wie vor verschieben?
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat den Krankenhäusern die Öffnung für planbare Operationen wieder erlaubt. Auch diese Entscheidung ist richtig. Das Marienhospital Aachen ist in dieser neuen Situation sehr gut aufgestellt. Die Sprechstunden sind unter strengen hygienischen Vorgaben wiedereröffnet, alle Operationsplanungen der chirurgischen Kliniken laufen unter behutsamer Weitsicht. Wir sind also wieder „online“ und können trotzdem bei veränderter Infektlage auch in kürzester Zeit alles wieder „scharf stellen“. Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie ist wie das ganze Marienhospital Aachen für ein Leben neben und nach Corona bestens vorbereitet.
Wir beraten Sie gerne, nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf:
Marienhospital Aachen
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie
Chefarzt: Prof. Dr. med. Carsten J. Krones
Zeise 4
52066 Aachen
Telefon: 0241/6006-1201
Fax: 0241/6006-1209
allgemeinchirurgie@marienhospital.de
www.marienhospital.de/chirurgie